Die Krankheit

Das Hauptsymptom für Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) ist eine Schluckstörung. Diese beginnt meist dezent zunächst für feste Speisen und ist oft wechselnd in der Ausprägung. Das Problem beim Schlucken kann von leichtem Fremdkörpergefühl bis zum Steckenbleiben von Nahrung reichen. Die Patienten haben oft eine langjährige Vorgeschichte mit Medikamenten-Einnahme wegen Sodbrennen durch vermehrten Säurerückfluss (Reflux) vom Magen in die Speiseröhre (Ösophagus). Durch diesen gesteigerten Reflux entsteht eine Entzündung in der Schleimhaut der unteren Speiseröhre, die zum Zellumbau sog. Barrett-Ösophagus und später zur Krebsentwicklung führen kann sog. Adenokarzinom.

Andere Ursachen für Speiseröhrenkrebs besonders für das sog. Plattenepithelkarzinom, die zweithäufigste Krebsform in diesem Organ, sind Rauchen und gesteigerter und regelmässiger Alkoholgenuss.

Ösophaguskarzinome sind insgesamt selten, sie treten nur bei ca. 10 von 100 000 Einwohnern pro Jahr auf und betreffen vorwiegend Männer. Die o.g. Adenokarzinome der Speiseröhre (sog. Barrett-Karzinome) sind jedoch deutlich am zunehmen, sie haben die höchste Zuwachsrate aller bösartigen Tumore.
Magentumoren sind im Vergleich zu Ösophagustumoren insgesamt häufiger, aber die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen geht in den westlichen Ländern deutlich zurück.

Magenkrebs (Magen Karzinom) verursacht zunächst wenig uncharakteristische  Symptome im Oberbauch. Nur wenn der Tumor am Eingang oder Ausgang des Magens wächst, können durch eine zunehmende Engstellung Schluckbeschwerden, Völlegefühl oder Erbrechen auftreten. Die Ursachen von Magenkrebs sind nicht genau geklärt. Ein Faktor kann eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) durch bakterielle Besiedlung mit Helicobacter Pylori sein.

Hinsichtlich der Tumoren am Übergangsbereich zwischen Speiseröhre und Magen siehe unter Therapie.

Wichtig ist die frühzeitige Abklärung auftretender Symptome und nicht das Abwarten.

 

Diagnostik

Die notwendigen Untersuchungen umfassen immer eine Spiegelung (Gastroskopie) der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms ( Duodenum), der an den Magen anschliesst. Aus verdächtigen Stellen wird eine Gewebeprobe entnommen und vom Pathologen untersucht. Dieses erbringt die genaue Diagnose. Zusätzlich wird eine endoskopische Ultraschalluntersuchung (Endosonographie) durchgeführt mit der die genaue Eindringtiefe des Tumors in der Wand bestimmt wird. Weiterhin wird eine Computertomographie (CT) von Bauch, Brustkorb und Hals ausgeführt, um die Tumorausdehnung in Relation zu den Nachbarorganen zu sehen und Metastasen in Lymphknoten und anderen Organen zu erkennen. Bei hohem Tumorsitz muss evtl. auch eine Luftröhrenspiegelung (Bronchoskopie) gemacht werden, da der Ösophagus direkt hinter der Luftröhre und nahe den grossen Bronchien liegt. Bei entsprechenden Verdachtsmomenten im CT ist zum Teil auch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) angezeigt.

Nach der Diagnostik steht die genaue Lage und das Stadium des Tumors sog. TNM Stadium ( T=Tumor, N=Noduli/Lymphknoten, M=Metastasen) fest. Weiterhin wird die funktionelle Belastungsfähigkeit für eine evtl. Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung überprüft. In einer interdisziplinären Tumorkonferenz wird mit allen wichtigen Fachvertretern zusammen entschieden, welche Behandlungsform für den Patienten am besten ist. Dabei orientiert man sich an sog. Leitlinien der Fachgesellschaften (s.u.).